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Gletschertour auf den Piz Argient, 3.945 m

Wieder reisen wir am Sonntag an und fahren über Innsbruck, Landeck und durchs Engadin nach Morteratsch bei Pontresina. Gleich nach der Ankunft machen wir uns auf den Weg zur Boval Hütte. Dieser führt uns recht gemütlich und aussichtsreich taleinwärts. Die meiste Zeit gehen wir direkt auf der Moräne des Morteratschgletschers. Es ist sehr beeindruckend wie groß dieser Gletscher mal war. Sehr bald haben wir dann auch einen Überblick über dieses riesige Gebiet und sehen die namhaften Berge wie Piz Palü, Bellavista, Piz Bernina und Piz Morteratsch. Nach knappen 2 Stunden treffen auf der "Chamanna Boval"ein.

Diese Hütte liegt auf 2495 m. Am Abend besprechen wir unsere Route für den nächsten Tag und entscheiden uns aufgrund der Länge der Tour für ein Thermofrühstück. So sind wir am nächsten Tag bereits um 4.00 Uhr abmarschbereit und steigen über die Seitenmoräne zum Morteratschgletscher ab. Trotz einiger größerer Spalten können wir den blanken Gletscher recht schnell überqueren und erreichen die Isla Persa an deren Westufer. Früher ist hier der Persgletscher auf den Morteratschgletscher getroffen. Durch den Rückgang des Persgletschers sind die beiden Gletscher jedoch seit 2015 getrennt. Weiter geht es über die Isla Persa zuerst im Fels, dann über den Fortezzagletscher zum Einstieg des Fortezzagrats. Über diesen geht es nun weiter in schöner Kletterei im 2. Grad. Die meiste Zeit sichern wir dabei am laufenden Seil. Nach der kurzen Klettereinlage bauen wir wieder zur Gletscherseilschaft um und queren die Bellavista Terrasse bis zum sogenannten Eck. Dabei müssen wir einige Male auch große Spalten umgehen. Umso mehr wundert es uns, dass hier auch "Seilschaften" ohne Seil unterwegs sind, zumal der Firn Stellenweise schon sehr weich ist.

Nach einem kurzen Abstieg in ein großes Gletscherbecken geht es wieder bergauf zur Fuorcla dal Zupò. Eigentlisch wollten wir auf den Piz Zupò und auf den Piz Argient. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der schlechten Verhältnisse am Piz Zupò entscheiden wir uns jedoch nur auf den Piz Argient zu gehen. Nach einem kurzen Anstieg über den Nordostgrat sind wir endlich auf dem 3.945 m hohen Gipfel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück geht‘s auf demselben Weg und wir erreichen nach insgesamt 14 Stunden ziemlich erschöpft wieder die Bovalhütte. Am nächsten Tag steigen wir dann nur noch ab und fahren wieder nach Hause.