Verlängertes Hochtourenwochenende im Trentino

Um dem starken Verkehr Richtung Süden zu entgehen startetet das „Hochtourenwochenende“ erst am Sonntag. Somit kommen wir ohne Problem über den Brenner, bis nach Trient und dann weiter nach Pinzol. Man kann dann noch mit dem Auto bis zum Rifugio Bedole am Ende des Val Genova fahren. Noch am selben Tag steigen wir in gut zwei Stunden zum Rifugio Mandrone auf. Am nächsten Tag gehen wir dann über einen markierten Weg bis zum Ende des Mandronegletschers. Über diesen geht es nun nicht sonderlich steil, aber schier endlos lange zum Pian di Neve. In der Ferne sehen wir nun zum ersten mal unser heutiges Ziel, den 3539 Meter hohen Monte Adamello.

Dieser kommt nur sehr langsam näher, da das Gehen über den zwar flachen, aber unebenen und weichen Gletscher sehr anstrengend ist. Der Gipfelanstieg wäre eigentlich über den etwas schwierigeren Ostgrat geplant gewesen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der schwindenden Kräfte entscheiden wir uns jedoch für den Aufstieg über den einfacheren Südwestrücken. Belohnt werden wir mit einer grandiosen Aussicht in alle Richtungen und einer auch für Bergsteiger nicht selbstverständlichen Einsamkeit. Außer uns ist weit und breit niemand zu sehen. Der Rückweg über den Mandronegletscher ist dann fast so anstrengend wie die Hinweg. Nach insgesamt 11,5 Stunden erreichen wir das Rifudio ai Caduti dell‘ Adamello auf 3040 Meter. Kaum zu glauben, dass man hier noch Spuren des 1. Weltkrieges sehen kann. Auf dem Passo della Lobbia Alta ist noch eine ca. 300 Meter lange Stacheldrahtsperre. In dem verblockten Gelände sieht man sehr oft alte Stellungen und auch Patronenhülsen sind keine Seltenheit. Auf der Hütte erfahren wir dann, dass hier die Frontlinie zwischen Österreich und Italien verlief.

Am nächsten Tag wollen wir auf den Crozzon di Lares. Dazu müssen wir zunächst nach Osten auf den Lobbiagletscher absteigen. Nun geht es ähnlich flach wie am Vortag in Richtung Süden. In einem weiten Linksbogen erreichen wir den Einstieg zum Gipfelgrat in der Nähe des Passo di Lares. Gesichert am „laufenden“ Seil klettern wir über den blockigen und teilweisen ausgesetzten Südgrat auf den 3354 Meter hohen Gipfel. Hierbei müssen wir einige Kletterstellen im 2. Grad UIAA überwinden. Auch heute haben wir wieder Glück und außer uns ist sonst niemand unterwegs. Auf gleichem Weg geht es wieder zurück zum Rifudio ai Caduti dell‘ Adamello das wir nach insgesamt 8 Stunden erreichen. Für den letzten Tag stehen noch die Gipfel Lobbia Alta und Cresta della Croce zur Auswahl. Da wir noch 4,5 Stunden absteigen und nach Hause fahren müssen entscheiden wir und für den 3196 Meter hohen Lobbia Alta. Diesen erreichen wir über einen markierten Steig in einer halben Stunde von der Hütte. Der Abstieg ins Tal erfolgt nun über den Sentiero del Matarot. Dieser Steig führt im Zickzack über vom Gletscher geschliffenen Platten, vorbei an riesigen Wasserfällen in nordöstlicher Richtung abwärts. Schwierigere Stellen sind dabei mit Stahlseilen versichert. Nach drei Stunden erreichen wir die idyllische Alm Malga Matarot und nach einer weiteren Stunde sind wir wieder am Rifugio Bedole, unserem Ausgangspunkt.

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