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LVS-Schulung

Kompakter und lehrreicher LVS-Kurs am Schneibsteinhaus

25.01.2025

Um 10 Uhr am Morgen fand sich eine Gruppe Wissensdurstiger zum LVS-Kurs ein. Und nebenbei gesagt – warm werden sollte es ihnen nicht nur durch die Sonne an diesem Tag

Bevor es mit der Praxis los ging, war zuerst ein wenig Theorie mit Ausrüstungscheck angesagt.  Lawinenbasics, Lawinenfaktoren-Verhältnisse, Gelände, Lawinenlagebericht und die Kameradenrettung sowie die ersten Hilfemaßnahmen. Ein wichtiger Punkt der Ersten Hilfe nach der Rettung ist der Wärmeerhalt.      

Die Praxis startete mit einem Reichweitentest, der deutlich die Unterschiede abhängig vom Gelände und den Geräten aufzeigte. Und schon befanden sich alle, in Gruppen eingeteilt, zu den ersten praxisorientierten Übungen wieder. Signalsuche, Grobsuche, Feinsuche und Punktortung.

Jörg Fegg als routinierter Ausbilder und zwei Helfer sorgten für verschiedene Suchszenarien. Jeder konnte sich mit seinem Gerät und dem Handling ausreichend vertraut machen. Durch das vorhandene Gelände, konnten die Unterschiede der einzelnen LVS-Geräte herausgearbeitet werden.  Auch der Gruppencheck -wichtig beim Start der Tour- wurde geübt. Schließlich ist ja nicht immer ein Bergführer oder Ausbilder dabei.

Die Zeit flog dahin und nach einer nur kurzen Pause ging es weiter mit dem Szenario einer Mehrfachverschüttung. Wie organisiere ich die Suche, Notruf absetzen, Einteilung der Gruppe und wieder Signal-, Grob-, Feinsuche und Punktortung, Markierung der Verschütteten, Weitersuche, Sondierung und Ausgrabung. Anstrengend und fordernd wars für Teilnehmer, Helfer und Ausbilder.  

Dessen nicht genug gab für die komplette Gruppe noch eine Abschlusssuchübung – nicht ganz perfekt, aber nach gut 8 min war der „Verschüttete“ gefunden und ausgegraben. Jörg hat ganze Arbeit geleistet und voller Leidenschaft seine Themen erfolgreich an die Gruppe gebracht.                                                                          

Wer jetzt denkt der Tag war zu Ende, nein – jetzt gab es noch  die beiden Schneedeckentests Extended Column Test (ECT) und Kleiner Blocktest (KBT). Mit beiden lässt sich eine Aussage zur lokalen Schneedeckenstabilität ableiten. Also, wieder rauf auf die Ski, ab ins Gelände und die Ausführungen verinnerlichen. Sicher muss man nicht jedes Mal auf Tour einen Blocktest machen, aber man kann sich die 15-30 min ruhig einmal nehmen. Erfahrung ist schließlich ein wichtiger Punkt im Lawinenszenario.

Grit Herden