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Reichhaltige Tagesordnung für zwei Vereinsjahre

Ein straffes Programm stand auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung, welche in der Gaststätte Unterstein in Schönau stattfand. Nachdem die jährliche Versammlung 2020 wegen Corona ausfallen musste, war nun das Programm von zwei Jahren zu erledigen.

Der 1. Vorsitzende der Sektion Beppo Maltan begrüßte die Anwesenden Mitglieder und Ehrengäste und eröffnete die Versammlung. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder folgte die Vorstellung der Geschäftsberichte für die Jahre 2019 und 2020. Nach dem Rekordjahr 2019 stand 2020 ganz im Zeichen von Corona und war geprägt von einigen Herausforderungen.

Gabi Schieder-Moderegger berichtete über den Bereich Bergsport. Hier rückt mehr und mehr der Leistungssport in den Fokus. Die Sektion Berchtesgaden ist eine von nur 6 Sektionen in Deutschland, welche als Stützpunkt für den Kletternachwuchs ausgezeichnet wurde. Federführend ist die Sektion Berchtesgaden im Bereich des Schibergsteigens, neudeutsch SKIMO für Ski-Mountaineering genannt. In 2020 richtete die Sektion im Rahmen des Jennerstier den ersten deutschen Weltcup in dieser Sportart überhaupt aus.

 

 

Weiter ging es mit dem Bereich Naturschutz, vertreten von Hanni Eichner:

Um das Steinerne Meer zu entlasten wurde eine Untersbergrunde kreiert, welche sehr gut angenommen wird. Weiters gab es einige andere Themen, die bearbeitet werden mussten: Die Sperrung des Areals um den „Infinity Pool“, die neue Radfahrverordnung sowie der neue militärische Sicherheitsbereich auf der Reiteralpe.

Der Bericht über die Touren der Sektion, vorgestellt von Christl Zembsch, war leider sehr kurz, da coronabedingt die meisten Touren abgesagt werden mussten. Die Touren der Familiengruppe werden immer besser angenommen und ermöglichen den Kindern eine Kombination von Sport und Spiel an der frischen Luft.

Gerhard Benischke berichtete über die Kletterhalle, das Bergsteigerhaus Ganz. Hier musste durch den Lockdown bedingt das Personal um 50% reduziert werden, um den Fortbestand zu sichern. Durch die nur zeitweilige Öffnung in 2020 konnte nur ein Bruchteil der normalen Besucher begrüßt werden und das Ergebnis war eine rote Zahl am Jahresende. Die Hoffnung ruht auf einer Normalisierung des Betriebs in 2022. Ein Highlight hier ist die kommende Militärweltmeisterschaft, welche im März 2022 in der Kletterhalle ausgerichtet wird.

Im Jugendbereich wurde Maxi Essler als neuer Jugendreferent von der Jugend gewählt und löst somit Rainer Haberl ab. Auch dieser Bereich wurde durch Corona schwer getroffen und musste eine schwierige Zeit überstehen.

Abschließend berichtet Beppo Maltan über den Stand auf den Hütten und Wegen. Am Kärlingerhaus wurden die Energieversorgung und die Abwasserentsorgung erneuert. Diese wurde auch am Stöhrhaus auf den aktuellen Stand gebracht. Hier stehen 2021 noch Restarbeiten und die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Plan.

Auf der Blaueishütte wird die Wasserversorgung immer problematischer. Hier wird die Sektion die Hütte an die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Ramsau anschließen. Dies wird durch den Freistaat Bayern mit 70% gefördert. Am Kärlingerhaus wurde des Umweltgütesiegels erneuert. 2021 erfolgt die routinemäßige Prüfung des Siegels der Blaueishütte. Ziel der Sektion ist es, alle Hütten durch das Gütesiegel auszeichnen zu lassen.

2020 gab es einen Vorstandsbeschluss zum Abbau der Seilbahn am Untersberg, aufgrund der massiven Probleme und immer wiederkehrenden Schäden. Durch die umständliche Handhabung und arbeitsintensive Wartung haben auch die Pächter einem Abbau zugestimmt.

2019 konnte die Sektion am Schwaigerkaser 75-jähriges Jubiläum feiern. Der Kaser wurde komplett saniert und auf den neuesten Brandschutzstandard gebracht. Die Sanierung der Ligeret wurde ebenso abgeschlossen. Auf der Wasseralm gab es als einzige Maßnahme die Erneuerung einer Wasserleitung. Ende 2019 konnte die Sektion das Schneibsteinhaus pachten und möchte damit jetzt aktiv Lenkungsmaßnahmen im Steinernen Meer unterstützen.

2019 war das bisher erfolgreichste Jahr der Sektion mit über 30.000 Übernachtungen auf den Berghütten, diese sind aber aufgrund von Corona im Jahr 2020 um über 50% eingebrochen.

Im Bereich der Wege stand außerhalb der normalen Instandhaltungsarbeiten noch die Sicherung der abgerutschten Kehre auf dem Stöhrweg an. Leider konnte diese bis dato immer noch nicht erfolgen, da die behördliche Genehmigung erst zum 01.08.21 erteilt wurde und aufgrund von Personalengpässen die Arbeit noch nicht aufgenommen werden konnte. Geplant ist die Maßnahme nun für 2022.

Die behördlichen Auflagen machen der Sektion das Leben immer schwerer, sei es durch Auflagen bei der Hubschrauberversorgung der Hütten, bei den wasserrechtlichen Genehmigungen oder den Bauauflagen. Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, ist der Fortbestand der Sektionshütten stark gefährdet.

Als nächster Punkt auf der Tagesordnung stand der Finanzbericht, vorgetragen vom Kassier Stefan Schmid. Durch ein sehr gutes Jahr in 2019, sowohl im Bereich der Übernachtungen auf den Hütten als auch bei den Besuchern der Kletterhalle, konnte die Sektion das Jahr mit Ergebnis von 55.000 EUR beschließen, 270.000 EUR besser als geplant.
Als 2020 Corona kam, mussten sämtliche Planungen über den Haufen geworfen werden und die Vorstandschaft beschloss eine Haushaltssperre.

 

 

 

Beim Personal wurden Überstunden und Urlaube abgebaut, Kurzarbeit beantragt und die Minijobs in der Kletterhalle aufgelöst. Die durch den freiwilligen Abgang freigewordene Stelle des Betriebsleiters wurde nicht neu besetzt.

Die Sektion beantragte zudem Covid-19 Beihilfen beim Bund. Durch die Einschränkungen und die Lockdowns gingen die Übernachtungszahlen 2020 um 56% und die Pachteinnahmen um 51% zurück. Nur durch all diese Maßnahmen konnte in 2020 ein noch akzeptables Ergebnis von 2.000 EUR Verlust erreicht werden.

Die Rechnungsprüfer bescheinigtem dem Vorstand einen ordentlichen Haushalt und empfahlen die Entlastung des Vorstandes, welchem die anwesenden Mitglieder folgten und diese beschlossen.

Als weiterer Punkt stand die Änderung der Vereinssatzung auf dem Programm. Dabei war der Antrag, die Satzung in einigen Punkten auf den aktuellen rechtlichen Stand zu bringen und die Anzahl der nötigen Vorstandsmitglieder zu reduzieren. Weiters soll deren Wahl in Zukunft vereinfacht werden. Auch diesem Antrag folgten die Mitglieder und beschlossen die Änderung der Satzung.

Auch die Wahl eines neuen Vorstandes stand an: Neu gewählt wurde Gabi Schieder-Moderegger als 2. Vorsitzende (bisher Fachausschuss 2), Christl Zembsch als 3. Vorsitzende (bisher 2. Vorsitzende) und Rainer Haberl als Vertreter des Fachausschusses 2 (bisher Jugend). Maximilian Essler wurde als Vertreter der Sektionsjugend bestätigt (neu).

Die übrigen Vorstände wurden in ihrem Amt wiedergewählt. Ebenso wurden die bisherigen Mitglieder des Ehrenrats in ihrem Amt wiedergewählt.

Kassier Stefan Schmid stellte den nächsten Tagesordnungspunkt vor: Die Anhebung des Mitgliedsbeitrags um 4 € pro Jahr. Diese sei notwendig, um eine Erhöhung des Verbandsbeitrages abzufedern und um einen Klimafond des Bundesverbandes einzurichten. Mit nur einer Gegenstimmme wurde die Erhöhung beschlossen.

Auch beim nächsten Punkt gab es Einigkeit: Die Etatplanung des Vorstands für 2021 wurde einstimmig beschlossen.

Beschlossen wurde die Mitgliederversammlung mit der Ehrung von zwei besonders verdienten Mitgliedern. Berti Kastner, der seit 27 Jahren ehrenamtlich als Wegewart im Bereich des Kehlsteins tätig und als Initiator der neuen Biwakschachtel in der Ostwand bekannt ist. Auch Rudi Ernst, bereits seid 1963 Mitglied der Sektion, wurde für sein langjähriges und vielseitiges Engagement in der Sektion zum Ehrenmitglied gewählt.

Interessierte Mitglieder können das Protokoll, sowie alle Unterlagen und Berichte in der Geschäftsstelle zu den bekannten Öffnungszeiten einsehen.

Daniel Hrassky, Öffentlichkeitsarbeit